Ernährung & Flüssigkeitsversorgung bei Pflegebedürftigen

Die Ernährung und Flüssigkeitsversorgung sind zentrale Säulen der häuslichen Pflege und entscheiden maßgeblich über die Gesundheit und Lebensqualität von Pflegebedürftigen. Häufig stehen pflegende Angehörige vor großen Herausforderungen. Dieser Leitfaden bietet Ihnen konkrete Hilfestellungen, wie Sie eine ausgewogene und sichere Versorgung gewährleisten können.

Grundlagen für eine ausgewogene Ernährung

Eine bedarfsgerechte Ernährung unterstützt die körperliche Stärke, das Immunsystem und die Wundheilung. Häufig können Appetit und Geschmacksveränderungen eine Herausforderung darstellen. Achten Sie deshalb auf eine abwechslungsreiche Kost, die auch die Vorlieben der pflegebedürftigen Person berücksichtigt.

Proteine für Muskeln und Stärke

Mit zunehmendem Alter und bei Krankheiten ist es besonders wichtig, den **Muskelerhalt** zu fördern. Proteine sind hier der Schlüssel. Bauen Sie proteinreiche Lebensmittel wie mageres Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte in den Speiseplan ein.

Tipp bei Appetitlosigkeit: Bieten Sie kleinere, aber dafür nährstoffdichte Mahlzeiten über den Tag verteilt an. Auch spezielle proteinreiche Drinks aus der Apotheke können eine gute Ergänzung sein.

Flüssigkeitsversorgung: Jede Portion zählt

Eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme ist eine der häufigsten Gefahren in der Pflege. Sie kann zu Verwirrung, Kreislaufproblemen, Nierenfunktionsstörungen und Hautproblemen führen. Das Ziel sind 1,5 bis 2 Liter pro Tag, wobei die Menge an die individuelle Situation angepasst werden muss.

Einfache Wege, um die Flüssigkeitsaufnahme zu steigern:

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Häufige Herausforderungen und Lösungen

1. Schluckstörungen (Dysphagie)

Dysphagie macht das Essen und Trinken zu einer Gefahr. Wichtig ist, die Konsistenz von Speisen und Getränken anzupassen. Suchen Sie bei ersten Anzeichen sofort ärztlichen Rat oder eine **logopädische Fachkraft** auf.

2. Mangelernährung und Gewichtsverlust

Unbeabsichtigter Gewichtsverlust ist ein Alarmsignal. Hier kann eine hochkalorische Ernährung helfen. Dies bedeutet, dass Sie die Kaloriendichte von Speisen erhöhen, ohne das Volumen zu steigern.

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Hilfsmittel und Professionelle Unterstützung

Spezielle Hilfsmittel können das Essen und Trinken erheblich erleichtern und die Selbstständigkeit fördern. Ihre **Pflegekasse** oder der **Pflegestützpunkt** kann Sie zu den folgenden Optionen beraten:

Info: Professionelle Ernährungsberater können individuelle Pläne erstellen, die auf die spezifischen Bedürfnisse und Krankheiten zugeschnitten sind. Die Kosten werden oft von den Krankenkassen bezuschusst.
Hinweis: Diese Informationen dienen der Orientierung. Sie ersetzen keine ärztliche Diagnose oder eine professionelle Ernährungsberatung. Bei gesundheitlichen Problemen oder starkem Gewichtsverlust holen Sie immer medizinischen Rat ein.